Archäologische Ausgrabungen
Die Ausgrabung ist die traditionelle Vorgehensweise in der Archäologie und umfasst die Freilegung, Bearbeitung und Aufzeichnung von archäologischen Bodendenkmälern zur Erforschung des alltäglichen Lebens vergangener Kulturen. Bei einer archäologischen Ausgrabung tragen ausgebildete Archäologen das Erdreich über den sogenannten Kulturschichten extensiv ab, um diese für die Dokumentation freizulegen. Sie katalogisieren und dokumentieren die archäologischen Überreste (Baustrukturen, Objekte, usw.), erfassen sie topografisch und halten sie mit Beschreibungen, Zeichnungen und Fotografien fest. Außerdem entnehmen sie Proben für Datierungen und naturwissenschaftliche Analysen.
Nach Abschluss einer archäologischen Ausgrabung im Rahmen der Präventivarchäologie (auch Notgrabung genannt) wird die archäologische Stätte häufig durch die Erdarbeiten für das Bauprojekt zerstört. Übrig bleibt dann nur die Dokumentation der Strukturen (Gruben, Mauern usw.), welche daher so präzise wie möglich sein muss, und die Fundstücke (Keramik, Münzen, Schmuck, Werkzeuge usw.). Die archäologischen Objekte werden anschließend konserviert und restauriert, und können für genauere Bestimmung an Spezialisten übergeben werden. Die Ergebnisse einer Ausgrabung müssen so bald wie möglich verarbeitet und veröffentlicht werden (Vorträge, Publikationen, usw.) um auch internationalen Forschern dienlich zu sein. Die wissenschaftliche Untersuchung - die Identifizierung und Beschreibung von Strukturen und Objekten - dauert jedoch manchmal ebenso lange wie die Ausgrabung selbst.