Prospektionsmethoden
Die Archäologie wendet verschiedene Methoden an, um nach im Boden befindlichen archäologischen Denkmälern zu suchen.
Die Ermittlung archäologischer Fundstätten erfolgt idealerweise durch zerstörungsfreie Prospektionsmethoden, die entweder unbekannte Fundstellen ausfindig machen oder bestimmte charakteristische Aspekte archäologischer Fundstellen offenbaren, z. B. den Grundriss von Gebäuden oder Grabdenkmälern.
Diese nicht-invasiven Methoden kommen auch bei den Voruntersuchungen zu Ausgrabungen zum Einsatz. Die archäologische Ausgrabung ist eine traditionelle Methode der Archäologie, die eine kontrollierte und dokumentierte Zerstörung der ursprünglichen archäologischen Stätte darstellt und somit eine destruktive Methode ist.
Oberflächenbegehung
Bei der Prospektion zu Fuß wird eine Geländefläche, z. B. ein frisch gepflügtes Feld, systematisch abgegangen. Alle an der Oberfläche gefundenen archäologischen Zeugen (Steinobjekte, Tonscherben, Schlacken usw.) müssen inventarisiert und georeferenziert werden. Dadurch erhält man Informationen über den Verwendungszweck und die Ausmaße einer archäologischen Fundstelle und es ermöglicht eventuell eine vorläufige Datierung.
Prospektion anhand von Metalldetektoren
Bei dieser Art der Prospektion wird die Oberfläche mithilfe eines Metalldetektors untersucht. Der von Archäologen verwendete Metalldetektor ist vom militärischen Minensuchgerät abgeleitet.
Er kann alle Arten von magnetischen Anomalien im Boden und im Wasser erfassen, die durch menschliche Aktivitäten hinterlassen wurden, und somit Metallartefakte orten und bisher unbekannte archäologische Stätten lokalisieren, abgrenzen und identifizieren.
Neben Metallen kann er auch Verbrennungsstrukturen wie Herde oder Öfen erkennen.
Bei archäologischen Ausgrabungen können Metallgegenstände im Voraus lokalisiert werden, ohne sie sofort aus ihrem Kontext zu reißen.
Achtung: Für den Einsatz von Metalldetektoren in Luxemburg ist eine ministerielle Genehmigung erforderlich!
Für die Suche nach archäologischen Kulturgütern mit Hilfe von Metalldetektoren durch die Privatperson ist eine Genehmigung des Kulturministeriums erforderlich.
Um eine ministerielle Genehmigung für den Einsatz eines Metalldetektors (auch auf eigenem Grund und Boden) zu beantragen, befolgen Sie bitte die Verfahren, die im Abschnitt Antrag auf eine Genehmigung zur Benutzung von Metalldetektoren erläutert werden.
Geophysikalische Prospektion
Die geophysikalische Prospektion ist eine nicht-invasive Bodenuntersuchung. Es handelt sich um eine zerstörungsfreie Technik der Bodenprospektion, bei der ein Gelände mit Messgeräten sondiert wird, welche die Erfassung bestimmter physikalischer Parameter ermöglichen. So können Anomalien im Boden analysiert und archäologische Strukturen lokalisiert werden. Die computergestützte Auswertung dieser Ergebnisse ermöglicht es dann, den Grundriss der erhaltenen archäologischen Strukturen wiederzugeben.
Man unterscheidet drei Arten von geophysikalischen Prospektionen:
- Die geomagnetische Prospektion erfolgt mithilfe eines Geomagnetometers: Störungen des Erdmagnetfelds, die durch archäologische Strukturen (z. B. Mauern) verursacht werden, können geomagnetisch geortet werden.
- Bei der geoelektrischen Methode werden Störungen anhand von Veränderungen des spezifischen elektrischen Widerstandes festgestellt.
- Die Georadar-Methode beruht auf der Rückstrahlung von Radarwellen, welche in den Boden geleitet werden und an archäologischen Strukturen zurückgeworfen werden.
Luftbildarchäologie
Bei der Luftbildarchäologie werden beim Überfliegen der betreffenden Flächen Schattenmerkmale, Bewuchsmerkmale (z.B. Störungen des Pflanzenwachstums) und Bodenmerkmale (z.B. Verfärbungen) ermittelt. Die archäologische Auswertung der Luftbilder ermöglicht dann die Identifizierung archäologischer Strukturen wie z. B. Grabhügel, Gebäude, alte Straßen usw.
LiDAR gestützte Prospektion
Bei LIDAR (Light Detection and Ranging) wird das zu prospektierende Gelände von einem mit einem computergestützten Laserscanner ausgestatteten Gerät überflogen. Durch den Lichtimpuls, den der Scanner aussendet und der vom Boden reflektiert wird, entsteht ein 3D-Punktwolke des betroffenen Geländes. Bäume und andere störende Elemente können "herausgefiltert" werden. So kann man archäologische Strukturen wie Grabhügel oder Befestigungen auch in bewaldetem Gebiet ausfindig machen.